Historie
170 Jahre: 1846 - 2016
Firmenchronik der Firma Dietzsch in 6. Generation
1846 | Schmiedemeister Christian Friedrich Dietzsch übernahm die Huf-und Wagenschmiede von seinem Schwiegervater Grünert in Tobertitz. |
1884 | Sohn Christian Friedrich übernahm die väterliche Schmiede und baute im selben Jahr das Schmiedewohnhaus um. |
1921 | Bruno Dietzsch kaufte die Schmiede mit Landwirtschaft für 40.000 RM in Gansgrün. Die aufgenommene Hypothek beim Eisenhändler John Plauen wurde nach einem Jahr aus dem Grundbuch wieder gelöscht (Inflation). |
1946 | Übernahme der Schmiede durch Schmiedemeister Rudolf Dietzsch. Sein Vater bewirtschaftete von da an die 4 Hektar landwirtschaftliche Fläche. |
1960 | Ab dieser Zeit änderte sich das Berufsbild des Dorfschmiedes. Bisher waren alle 4 Generationen Huf- und Wagenschmiede und somit mit der Landwirtschaft verbunden. Das Beschlagen von Pferden und die Reparatur von bäuerlichen Ackergeräten wurden immer weniger. Der traditionelle Dorfschmied starb aus. Die entstehenden LPG bearbeiteten die großen Ackerflächen und die meisten Bauern machten mit der Weide- und Viehwirtschaft auf ihrem Gehöft weiter. Der Schmied musste sich ein neues Betätigungsfeld suchen. Es wurden Hauswasserversorgungsanlagen, Selbsttränken – und Melkanlagen sowie Inneneinrichtungen für Ställe gebaut. Weiter wurden Torbeschläge, Schlosserarbeiten und Kleinreparaturen ausgeführt. Der Schmied auf dem Dorf war Mädchen für alles. |
1964 | Ein elektrischer Federhammer wurde angeschafft. Denn die Pflugschaare wurden immer größer und mit Händekraft nicht mehr zu schaffen. So wurde auch das Schärfen von Werkzeugen und Baggerzähnen für das Baugewerbe erleichtert. Der Kontakt zu den LPG’n, Volksgütern, Baubetrieben und Meliorationsbetrieben wurde ausgebaut. Besonders in Notsituationen und schwierigen Fällen war der Gansgrüner Schmied gefragt. Die sozialistische Mangelwirtschaft führte dazu, dass ein Meliorationsbetrieb Baggerzähne von uns gefertigt haben wollte. |
1968 | Rudolf Dietzsch stellte aus Flachstahl 15x16 mm die ersten Zähne her, die unterm Federhammer ausgeschmiedet wurden. |
1971 | Erste Brennschneidmaschine (Secator) wurde gekauft, von da an lag die Baggerzahnherstellung in der Hand von Günter Dietzsch. Er hat das Schmiedehandwerk beim Schmiedemeister Rudolf Polenz in Neundorf erlernt und 1964 im väterlichen Betrieb angefangen. Mit der Brennschneidmaschine wurde die zweite Generation von Zähnen aus Vierkantstahl 50mm hergestellt. Das ausschmieden entfiel, dafür bekam die Zahnspitze einen Hartmetallauftrag. Der nächste Schritt war die Herstellung Baggerlöffel für den polnischen Bagger KSH45. Dazu wurde Hub- und Drehvorrichtung gebaut, wodurch Die Schweißarbeit erleichtert wurde. |
1980 | Eine Gelenkarm-Brennschneidemaschine G70 wurde angeschafft, mit dieser konnten Form schnitte mittels Metallschablone angefertigt werden. So stellten wir 8 verschiedene Baggerzahntypen her. Dazu kamen noch Auspuffflansche für W50, Skoda, Lada, Moskwitsch. Diese waren für Handwerker in Karl-Marx-Stadt, die Auspuffanlagen herstellten. Ja, Mangelwirtschaft hat auch etwas Positives, für den der es zu nutzen wusste. |
1986 | Günter in 5. Generation übernahm die väterliche Schmiede. Er erwarb 1972 seinen Meister im Schmiedehandwerk. Bei dringenden Arbeiten half auch der Vater noch mit, wie es in einem Familienbetrieb so ist. In den 1980er Jahren wurden verschiedene Geräte und Maschinen für den Eigenbedarf hergestellt. So konnte mit einer 25t-Presse in C-Ständerbauart, einer hydraulischen Schere, einen hydraulischen Biegegerät bis 200°, hydraulischer Dreiecksausklinker und einer Dreiwalzenbiegemaschine rationeller gearbeitet werden. |
1989 | Wendezeit - Es wurde nach neuen Möglichkeiten gesucht. Viele Schmiede- und Schlosserarbeiten fielen weg, denn es kamen die Baumärkte. Die Schmiede im Wohnhaus war zu klein um größere Arbeiten zu bewältigen. |
1992 | Im September wurde im Volksgut Gansgrün von der Treuhand eine Halle mit 105 m² und später 4 Garagen mit 192 m² angemietet. Schon Ende des Jahres wurde die erste Portal-Brennschneidmaschine in Apolda abgeholt. Die Baggerlöffelproduktion nahm langsam Fahrt auf. Aber die Baggerzahnproduktion wurde eigestellt, da der Markt genügend und billiger anbot. Mit Reparaturen eroberten wir die Baufirmen, Baumaschinenhändler und damit den Verkauf von Baggerlöffeln. Im März 1993 wurde der 1.Mitarbeiter Kalusok W., ein gelernter Schmied mit Erfahrung von Reparaturen an Maschinen und Geräten, eingestellt. In den 22 Jahren hat er durch fachliche Kompetenz zum Aufbau der Firma mit beigetragen, ehe er in Rente ging. In den 1990er Jahren wurden Schlosserarbeiten, Treppenanlagen, Balkongeländer, freitragende Schiebetoranlagen und Inneneinrichtungen für Stallanlagen gebaut. |
1996 | Andre in 6. Generation fängt im väterlichen Betrieb an, nachdem er in der Wema-Lehrwerkstatt den Beruf des Industriemechanikers erlernte. Durch seine guten Kenntnisse und Interesse für die mechanische Bearbeitung, wurde bald ein mobiles Bohrwerk und später ein stationäres Bohrwerk angeschafft. Es wurde ein neues Arbeitsfeld aufgetan und damit die Grundlage für seine heutige Firma geschaffen. |
2002 | Meister im Metallhandwerk (Andre Dietzsch) |
2004 | gründet André seine Firma „Dietzsch Baumaschinenausrüstungs GmbH“ im Gewerbegebiet Plauen-Süd/Neuensalz. Es entstand eine Produktionshalle mit Maschinenraum von ca. 1000m². Weiter wurde in eine 300t-Kantpresse, Schlagschere und Plasma-Schneidanlage bis 20mm investiert. |
2007 | Eine CNC-Fräs- und Drehmaschine wurde gekauft. Somit konnten ca. 95 % aller benötigten Teile selber gefertigt werden. Durch diese Möglichkeit können wir auch bestimmte Ersatzteile für Baumaschinen und dergleichen kostengünstiger und billiger anfertigen und liefern. Die Schlosserarbeiten wurden eingestellt um die Einrichtung eines Schweißplatzes mit Hubtisch zu ermöglichen. |
2008 | Meister im Feinwerksmechanikerhandwerk (Andre Dietzsch) |
2011 | In eine Produktionshalle von 630 m² wurde nochmal investiert. Damit wurde Platz geschaffen für eine Lackiererei, Montageplatz, Lager für Bleche und Messerstahl. Eine 2. Plasmaschneidanlage bis 40 mm kam noch dazu. Somit konnte die Produktion von Tieflöffeln bis 40 t Baggergewicht und Ladeschaufeln optimiert werden. Dank gilt auch den Mitarbeitern die mit innovativen Ideen und Fleiß zum Aufbau der Firma und der fachlichen Kompetenz gegenüber der Kundschaft beigetragen haben. |
2016 | Die Belegschaft hat sich von 5 Mitarbeitern 2004 auf 13 Mitarbeitern und einen Lehrling erhöht. 17. September 2016 feierte die Firma Ihr 170jähriges Bestehen und wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern für das gelungene Jubiläumsfest. |